HERRINGER BLICKFÄNGE - "Vorwigs Weide"

Die in allen sieben Stadtbezirken erfolgreich laufende Aktion „Blickfänge“ zur Verschönerung von Versorgungskästen im öffentlichen Raum hat mit der Herringer Bürgerin und Kunstförderin, Benigna Grüneberg, die bereits eine ganze Reihe von Blickfängen in ihrem Stadtbezirk auf den Weg gebracht hat, und ihrem Mann, Carsten Grüneberg, sowie der Familie Manfred und Andrea Poth gleich zwei Sponsorenpaare für einen weiteren „Herringer Blickfang“ gefunden.

Das Motiv, das sich die Eheleute Grüneberg für ihren Blickfang ausgewählt haben, ist ein Foto einer Weide an der Holzstraße in Höhe der Köhlerstraße. Der selbst gewählte Blickfang-Titel „Vorwigs Weide“ geht zurück auf die Familie „Vorwig“, die hier drei Generationen lang Landwirtschaft betrieben hat. Der erste Vorwig, der die Hofstelle vor nunmehr sechs Generationen erwarb, war Lehrer und der erste seiner Zunft der im Nebenwerb das Gelände, das ehemals Heideland gewesen ist, bestellt hat. Das Foto stammt von der Familie Poth, die nach den Vorwigs nun schon seit drei Generationen an dieser Stelle Landwirtschaft betreibt.

 

 

 

Es zeigt den noch unverbauten Blick vom Wohnhaus der Grünebergs in der Köhlerstraße 19 über die bis Ende der 1990er Jahre bestehende Weide auf die Hofstelle der Familie Poth, mit dem zu dieser Zeit noch existenten Fachwerkhaus an der Holzstraße. „Es ist“, so Frau Grüneberg, „genau der wunderbare Blick, den wir bei unserem Einzug im Jahr 1994 noch genießen durften und wir konnten sogar noch weidende Kühe erleben, deren Milch wir uns beim Bauern Poth direkt ab Hof abgeholt haben“. Es ist zudem genau der Blick, den man von der Stelle in Richtung Holzstraße hat, an dem der ausgewählte Versorgungskasten steht – direkt gegenüber dem Wohnhaus des Ehepaars Grüneberg.

 

 

 

Ende der 1990er Jahre wurde "Poths Weide" im Zuge der städtebaulichen Erweiterung des Herringer Ortskerns in Richtung Westen bebaut. Heute stehen hier an den neuen Erschließungswegen - Kasper-Schulte-Weg und Höferweg – rund 30 neue Einfamilienhäuser, zumeist als Doppelhaushälften errichtet. Auch das alte Fachwerkhaus der Familie Poth an der Holzstraße steht nicht mehr. Es hat kurz nach der Jahrtausendwende Platz gemacht für ein neues Doppelhaus, deren Hälften von den Familien Poth Senior und Poth Junior bewohnt werden.

 

 

 

Das Bild, das sich die Eheleute Grüneberg ausgesucht haben, steht stellvertretend für den noch bis heute in Teilen ländlich geprägten Stadtbezirk Herringen. Dessen Bauernschaften geben dem Stadtbezirk bis in die jüngste Gegenwart und an den verschiedensten Orten ein im positiven Sinne dörfliches Erscheinungsbild. Das ausgewählte Blickfang-Motiv soll nicht nur die Grünebergs sondern alle Herringer Bürgerinnen und Bürger daran erinnern, dass auch „Vorwigs Weide“ einmal ein unbebautes Stück Land mit grasenden Kühen und somit Teil einer Bauernschaft gewesen ist.