HERRINGER BLICKFÄNGE - "Collage Herringen"

Die mittlerweile in allen sieben Stadtbezirken erfolgreich laufende Aktion „Blickfänge“ zur attraktiven Gestaltung von Versorgungskästen im öffentlichen Raum hat mit der Bezirksvertretung Herringen, die bereits einen Blickfang unmittelbar vor dem Bürgeramt an der Dortmunder Straße realisiert hat, schon zum zweiten Mal einen Initiator und Sponsor gefunden. Der zweite Versorgungskasten, den sich die Bezirksvertretung Herringen zur Verschönerung mit einem weiteren Motiv ausgesucht hat, steht an der Dortmunder Straße/Ecke Neufchateaustraße.

 

Bei dem ausgewählten Motiv handelt es sich um die von dem  Motivfotografen Jürgen Post erstellte „Herringen-Collage“ mit insgesamt 19 das Herringer Ortsbild prägenden Aufnahmen aus dem gesamten Stadtbezirk. 

 

Herringen wird erstmals in einer Schenkungsurkunde vom 6. August 1032 erwähnt. Die über Jahrhunderte lang rein landwirtschaftliche Gemeinde wandelte sich im 19. Jahrhundert aufgrund der Kohlefunde im Jahr 1901 in einen Industrieort, der in den darauf folgenden Jahrzehnten stark vom Bergbau geprägt wurde. Diese Entwicklung dokumentieren auch die Fotos auf der Collage von Jürgen Post, selbst ehemaliger Steiger auf dem Bergwerk Ost. 

Oben rechts beginnend, ist die Bergarbeitersiedlung „Alte Kolonie“ an der Dortmunder Straße abgelichtet, die in den Jahren von 1910 bis 1913 errichtet wurde. Insgesamt fasst die Siedlung etwa 200 Häuser. Direkt darunter ist der Eingangsbereich des denkmalgeschützten  Gebäudes „Alter Bauhof Herringen“ dargestellt, der im Jahr 1932 als Bauhof der ehemaligen Zeche de Wendel, der späteren Zeche Heinrich-Robert, gebaut wurde. Ebenfalls auf dem Blickfang zu sehen, ist  der Hammerkopfturm der Zeche Heinrich-Robert. Die Zeche war bis zur Stilllegung am 30. September 2010 unter dem Namen Bergwerk Ost das letzte aktive Steinkohlebergwerk in Hamm. Ein Hammerkopfturm ist ein spezieller Förderturm im Bergbau, der seinen Namen nach dem charakteristischen Aussehen in der Form eines Hammers erhielt. Heute zählt der Hammerkopfturm der Zeche Heinrich-Robert zu den letzten seiner Bauart und erinnert an die Vergangenheit des Bergwerks. Ein weiteres Bergbau-Denkmal, das vor dem Bürgeramt Herringen steht, ist die riesige rote Seilscheibe des Förderturms Schacht Franz, die die Förderung der Kohle aus der Tiefe und auch die Seilfahrt der Kumpel möglich gemacht hat. Ebenfalls zur Liste der  Bergbau-Denkmäler gehört zum einen die Bronzestatue eines Bergmanns, die einst am „Alten Bauhof“ stand und heute vor dem Gesundheitshaus in Herringen steht, und zum anderen der Mittelwagen vor dem Sportzentrum Herringen, der damals zum Transport der Kohle eingesetzt wurde.

 

In das Zentrum seiner Collage hat Jürgen Post das gerade erst neu umgebaute und sanierte Bürgeramt Herringen an der Dortmunder Straße gestellt. Eine wichtige städtische Einrichtung im Zentrum des Stadtbezirkes, mit dem die Bürgerinnen und Bürger bei verschiedenen Angelegenheiten in Kontakt treten.

 

Herringen bietet zahlreiche Orte an denen sich die Freizeit abwechslungsreich gestalten lässt. Ein ganz neuer, zum Teil noch in der Entstehung befindlicher Ort ist der Lippepark, auf dessen bereits Ende 2012 eingeweihter Südfläche, neben vielfältigen Sportaktivitäten u.a. der „Ort der Begegnungen“ mit den fünf Toren der Weltreligionen dazu einlädt, sich über die unterschiedlichen Religionen und Kulturen auszutauschen.

 

Oberhalb des Bildes der „fünf Tore der Weltreligionen“, ist die katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz dargestellt Die Kirche wurde im Jahr 1929 errichtet und stellt die Nachfolge der im Jahr 1775 eingeweihten Kapelle St. Peter und Paul. Die unten rechts auf der Collage zu sehende Kappelle bot der wachsenden katholischen Bevölkerung Herringens nicht mehr ausreichend Platz. Der obere Teil des Blickfangs zeigt zudem eine der ältesten Kirchen Hamms, die evangelische Kirche St. Victor aus dem 11. Jahrhundert am Herringer Markt.

 

Ebenfalls auf der Collage platziert, ist die Falkschule, die im Jahr 2011 ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert hat. Das Hallenbad „Lagune“ und die „Glückaufhalle“ sind nur zwei Bauwerke, die stellvertretend für die Vielzahl an Herringer Sporteinrichtungen stehen - zu sehen in der untersten Reihe der Collage. Über der „Glückaufhalle“ ist der Herringer Marktplatz abgebildet, der das Zentrum des Stadtbezirkes bildet. An die  981-jährige Geschichte des Stadtbezirks Herringen erinnert das auf dem Markplatz stehende Denkmal.