HERRINGER BLICKFÄNGE - "Collage Neufchâteau"

Die mittlerweile in allen sieben Stadtbezirken erfolgreich laufende Aktion „Blickfänge“ zur attraktiven Gestaltung von Versorgungskästen im öffentlichen Raum hat mit der Bezirksvertretung Herringen einen weiteren Initiator und Sponsor gefunden. Der Versorgungskasten, den sich die Bezirksvertretung ausgesucht hat, steht unmittelbar vor dem Herringer Bürgeramt, in dem die Bezirksvertretung regelmäßig tagt.

 

Das Bild für den Blickfang ist eine Foto-Collage des Motivfotografen Jürgen Post. Sie zeigt insgesamt 14 Aufnahmen der Herringer Partnerstadt Neufchâteau, die der Fotograf und ehemalige Steiger allesamt bei einem Besuch der Stadt aufgenommen hat. Die in den Vogesen gelegene französische Stadt ist seit dem 29.04.1967, also schon seit fast 50 Jahren, in einem partnerschaftlichen Verhältnis mit dem Stadtbezirk Herringen. 

Neufchâteau liegt im Nordosten Frankreichs und ist mit etwas über 8.000 Einwohnern eine der größeren und gleichzeitig ältesten Gemeinden Lothringens. Die Geschichte lässt sich bis in die Zeit der römischen Besatzung zurückverfolgen. Das heutige Neufchâteau war damals ein Marktplatz, durch den die Römerstraße von Lyon nach Trier verlief und der unter dem Namen Noviomagus bekannt war. Dort wurden verschiedenste Waren des römischen Reiches gehandelt. Ab dem Jahr 1094 hieß der Ort „Novum Castrum“, nach dem der Herzog von Lothringen an diesem Ort eine Burg errichten ließ. Unter dem Namen „Neufchâteau“ erhielt die Stadt am 29. September 1225 schließlich die Stadtrechte. Die Überreste aus der römischen Zeit und die Vielzahl von historischen Bauten, die auch noch besichtigt werden können, belegen die Bedeutung, die die Stadt einst hatte. Heute lebt die Stadt vom Tourismus und seiner berühmten Möbelindustrie.

 

Die wohl bekannteste Frau Frankreichs, und zu Lebzeiten Einwohnerin von Neufchâteau, war Jeanne d´Arc. Viele Denkmäler, die zu Ehren der hierzulande unter dem Namen „Jungfrau von Orleans“ bekannten, französischen Nationalheldin errichtet wurden, prägen noch heute das Stadtbild von Neufchâteau.

 

Die von Jürgen Post zusammengestellte „Neufchâteau-Collage“ zeigt die bedeutendsten Bauten und Denkmäler der französischen Partnerstadt. In der Bildmitte ist der „Raum der Freundschaft“ des historischen Rathauses abgebildet, in dem bis heute Treffen und Besprechungen abgehalten werden. Darüber ist das Eingangsportal des Rathauses zu sehen, das im Jahr 1597 als private Villa erbaut und von der Stadt im Jahr 1802 gekauft wurde. Das architektonische Kunstwerk aus der Renaissance steht in der Rue Saint Jean, die links daneben zu sehen ist. Einen Einblick in das Rathaus gibt auch die Aufnahme des Gewölbekellers.

 

Oben rechts ist mit Christopherus-Kirche eine der größten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu sehen. In den beeindruckenden Sakralbau aus dem 13. Jahrhundert sind sowohl gotische als auch burgundische Stilelemente eingeflossen. Architektonisch einzigartig und für die damalige Zeit ungewöhnlich, ist das Gewölbe. Denn die Rippen, die normalerweise das Gewölbe tragen, haben in dieser Kirche keine tragende Funktion. Ein weiteres Bild, das die Kirche aus einer anderen Perspektive zeigt, ist unterhalb des Stadtwappens von Neufchâteau abgebildet.

 

Die Fotografie Mitte rechts zeigt eine Aufnahme der Bronze-Statue zu Ehren von Jeanne d´Arc, die am 6. Januar 1412 in Domrémy-la-Pucelle geboren wurde - nur ein paar Kilometer nördlich von Neufchâteau gelegen. Das weiß verputzte Geburtshaus von Jeanne d´Arc ist links auf der Collage zu sehen. Unmittelbar darunter ist eine Fotografie der Basilika von Bois-Chenu abgebildet, die ebenfalls in Domrémy-la-Pucelle steht und der französischen Nationalheldin gewidmet ist. Im Alter von 17 Jahren zog Jeanne d´Arc mit ihren Eltern nach Neufchâteau.

 

Das Bild oben links auf der Collage zeigt eine weitere Kirche – l´Église Saint-Nicolas. Das besondere dieses religiösen Gebäudes aus dem 11. Jahrhundert ist die an einem Hang erbaute „Unterkirche“, die sogenannte Krypta, die das Foto unten links präsentiert. Ein drittes Motiv dieser Kirche, unten rechts, zeigt zudem eine der zahlreichen Kapellen die von wohlhabenden Familien hinzugesetzt wurden. Dadurch wurde die ursprüngliche Bauweise der Kirche, die der Form des Lateinischen Kreuzes entsprach, verändert.

 

Eine Gesamtansicht der französischen Partnerstadt Herringens bietet die von einem Hang oberhalb von Neufchâteau aus aufgenommene Fotografie. Ein letztes Bild - oben links auf dem Blickfang dargestellt – bildet den Fluss „Le Mouzon“ ab, der in Neufchâteau als rechter Nebenfluss in die Maas mündet.