HERRINGER BLICKFÄNGE - "Fritz-Husemann-Straße in den 60er Jahren"

Die Teilnahme an der Aktion "Blickfänge" ist Herrn Gäfgen alles andere als schwer gefallen. Steht doch unmittelbar vor seinem Wohnhaus in der Gutermuthstraße 42 - und dazu noch auf seinem eigenen Grundstück im Vorgarten - schon seit langem ein grauer Versorgungskasten der Stadtwerke. Da kommt die Aktion „Blickfänge“ wie gerufen, um „seinen“ Kasten mit einem Bild attraktiv zu gestalten und diesem ein wenig Herringer Leben einzuhauchen.
 
Schon seit seiner Schulzeit interessiert sich Herr Gäfgen für die Geschichte seines Stadtteils. Da ist es ihm ein Leichtes gewesen, sich für seinen Blickfang ein historisches Herringer Motiv zu wählen. Das Bild, für das er sich entschieden hat, ist eine schwarz-weiß Fotografie der Fritz-Husemann-Straße, aufgenommen im Jahr 1963, also vor fast genau 50 Jahren. Es wurde zur damaligen Zeit als eine von mehreren Herringer Postkarten zum Verkauf angeboten. Die Aufnahme zeigt den nördlichen Teil der Fritz-Husemann-Straße, etwa von der Beverstraße bis zur Ostfeldstraße. 

Das Leben von Herrn Gäfgen ist eng mit der Fritz-Husemann-Straße verbunden. Hier hat er von Geburt an im Jahre 1952 bis zu seinem 21. Lebensjahr zusammen mit seinen Eltern gewohnt und seine gesamte Kindheit und Jugend verbracht. Zur damaligen Zeit, schwärmt Gäfgen, „war die Fritz-Husemann-Straße die erste Adresse in Herringen um seine Einkäufe zu erledigen“. Die Geschäfte in diesem Teil der Straße befanden sich auf der westlichen Seite, was der linken Seite des Fotos entspricht. Herrn Gäfgen sind die Namen der Geschäfte auch heute noch alle geläufig. So waren in dem ersten Haus auf der linken Seite das Lebensmittelgeschäft Koller und die Drogerie von August Zielberg untergebracht. In dem Nachbarhaus, mit der Hausnummer 35, hatte die Bäckerei und Konditorei Renninghoff ihr Domizil. Hier hat Herr Gäfgen bis zu seinem zehnten Lebensjahr gewohnt, später im Haus Nr. 38. Sein Vater, Heinz Gäfgen, ist als Konditormeister Chef der Konditorei Renninghoff gewesen. Mit mehr als 30 Beschäftigten war die Firma Renninghoff damals die erste Adresse in Herringen für das Bäcker- und Konditorenhandwerk. Ebenfalls in dem Haus befand sich das Modehaus Sauer. „Die Fritz-Husemann-Straße ist zu dieser Zeit auch das Zentrum der Gastronomie in Herringen gewesen“, erinnert sich Gäfgen gern und zählt mit den Gaststätten „Linnemann“, „Lohsträter“, „Turley“ und die Sportzentrale, genannt „Der Schlauch“ in einem Atemzug gleich vier davon auf.
 
Der neu gestaltete Versorgungskasten wurde im Beisein des Sponsors, Jürgen Gäfgen, Bezirksvorsteher Klaus Alewelt und den Vertretern des Stadtteilmarketings vorgestellt.